sudentenland



im verfrühten schatten
duckten sich die häuser
ein letzter gruß
ehe die neuen herren
den altvater in augenschein nahmen

der beugte sich nicht
er hatte in genug leere gesichter geblickt
die wie tönerne krüge brachen

so geht die sage
dann stockt der chronist
die hand bereit zum abschied
eine verschämte frage

atmet die hoffnung
dass jenseits der berge
es etwas gäbe
worüber zu schweigen lohnt




schuberts land



im dämmerlicht
blitzt der rohrstab
fällt
auf die häupter neuschnee
wie toll

vater und sohn
diestags schont die kälte das land
bergen die hände ineinander
unter gesängen der sudeten
erzähl mir von lichtenthal

während weiter schnee niedergeht
die dämmerung fortschreitet
in den stapfen stolpernder kinder




ahnenland


sie steht in der türe
blickt auf die glatzer schneeberge
ja sein haar hatte sich gekräuselt
an den schläfen
schweißgeruch kehrt wieder
eine flüchtige ahnung von
kren und wipfelschnaps
er kommt
den siegelring des urgroßvaters angesteckt
eine chimäre und doch

sie steht in der tür
weiß vor augen
sein flüstern im ohr
komm jetzt
du wirst lindenbäume sehen
einen schneeberg und leiermänner
versprochen





 Vysoka, Panorama